Münchner Sichten_part 1
von GUISEPPE DI PIZZA
Es freut uns wirklich außerordentlich, dass wir Guisseppe di Pizza, den renommierten Lyriker des Münchner Untergrunds, für unsere neue Rubrik “Münchner Sichten” gewinnen konnten. Dieser wird in Zukunft einen eloquenten Rundumschlag über Stadt, Land und Leute Paffenhofens aus der Sicht der bayerischen Hauptstadt bieten und uns so vor Betriebsblindheit und Lokalpatriotismus bewahren. Danke dafür, Guiseppe und viel Spaß beim Lesen, liebe Pfiffster und Pfiffsters-Freunde!!!
Es freut uns wirklich außerordentlich, dass wir Guisseppe di Pizza, den renommierten Lyriker des Münchner Untergrunds, für unsere neue Rubrik “Münchner Sichten” gewinnen konnten. Dieser wird in Zukunft einen eloquenten Rundumschlag über Stadt, Land und Leute Paffenhofens aus der Sicht der bayerischen Hauptstadt bieten und uns so vor Betriebsblindheit und Lokalpatriotismus bewahren. Danke dafür, Guiseppe und viel Spaß beim Lesen, liebe Pfiffster und Pfiffsters-Freunde!!!
Einige Betrachtungen Pfaffenhofens von München aus #1
I Piffsters
Einen Pfiffster hat man in München noch nicht gesehen. Ob deswegen Pfaffenhofen besser sein soll, weiß ich aber nicht, da das Piffstertum so underground ist, dass es noch nicht mal irgendwelche Werturteile provozieren würde.
II Konkurrenzsituation
Wird München in eine Konkurrenzsituation gedrängt werden von der erheblich kleineren Kreisstadt? Noch ist das nicht sicher. Aber wenn, dann wird diese die Rivalität zwischen Berlin und München ablösen, die vor allem den jungen sogenannten „Hipstern“ wie man das in München nennt, zu schaffen macht.
III Wolnzach
Eine Betrachtung wert ist aber auch der Markt Wolnzach, hier wird der Wirt an Weihnachten bordeauxfarbene Hosenträger tragen. Arbeitskleidung Tietze ist neben dem Stielwirt ebenfalls immer einen Besuch wert. Der Vergleich München/Pfaffenhofen muss über die sogenannte Fashiondichtezahl, der „Berg am Laim-Faktor“ erfolgen, wenn die beiden in Größe und Besucherzahl zu unterschiedlich sind. Hier kann aber gerade das in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geratene Wolnzach noch mehr punkten als Pfaffenhofen. Das Hopfenmuseum in moderner, sprechender Architektur, als Museum von nationaler Bedeutung bietet den jährlich stattfindenden Hopfensackmodenschauen eine Heimat. Wann hätte es in Pfaffenhofen denn zuletzt eine Modenschau mit dem Stoff der Zukunft gegeben, dem Hopfensack? Der Wolnzacher an sich ist sehr eigensinnig, mit eigenwilligem Humor, ähnlich zum „Dandytum“ neigend wie die Bürger des Vereinten Königreichs, und wenn der Lanklbus tagelang nicht zum Bahnhof fährt genauso abgeschnitten vom europäischen Festland. Schuhgalerie Beck rundet das Bild von einer ausgesprochen mode-affinen Marktgemeinde ab.
IV Pfaffenhofen
Aber Wolnzach ist auch immer noch der Ort, an dem sie einem Radl herunterfressen, wenn man nicht schnell genug hindurchfährt. Das erschwert natürlich die Investitionen im Modebereich erheblich. Ferner hat der beschriebene Eigensinn auch den Nebeneffekt, dass dem Wolnzacher das modische Fortkommen seines Marktes scheisswurscht ist.
Pfaffenhofen dagegen hat ein ausgesprochen penetrantes Stadtmarketing. Die Investitionen müssen schon lange herumsuchen, um Pfaffenhofen zu übersehen. Deshalb hier noch einmal ein klares Plus für die Kreisstadt. Was den Kampf mit München anbelangt, möchte ich mich hier noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wir befinden uns in einer Zeit großer Umbrüche. Prognosen für die Zukunft aufzustellen ist sehr schwer, auch für geübte Trendforscher.
V München
Eine abschließende Bemerkung zur Vergangenheitspolitik: München kann mit der zu renovierenden Parteizentrale natürlich ein Schmankerl der Vergangenheitsbewältigung vorweisen.
Den Pfaffenhofenern sei hier gesagt: ein rotbraunes Rathaus ist noch lange kein braunes Haus!
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